
ADHS & ADS
Neurodiversität - jedes Gehirn unterscheidet sich von anderen und zwar mit all seinen Stärken und Schwächen. ADHS und ADS sind neurodivergente Gehirne und weichen von der Norm ab, sichtbar in ihrem Gehirnwellenmuster und führen oft zu Verhaltensauffälligkeiten. Positive Fähigkeiten wie eine hohe Kreativität, Offenheit für Neues, Spontanität und Leidenschaft für interessante Tätigkeiten aber auch unerwünschte Verhaltensmuster wie eine hohe Impulsivität und Hyperaktivität oder ein extremes Wegträumen sowie Begleitsymptome treten häufig auf. Neurofeedback konzentriert sich auf eine Normalisierung und Stabilisierung der auffälligen Gehirnaktivität.
*ADHS = Englisch ADHD
Wissen über ADHS
Gemäss Internationaler Klassifizierung ist AD(H)S eine neurologische Entwicklungsstörung und steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Neben primär genetischen Faktoren, begünstigen Umwelteinflüsse, Geburtskomplikationen oder Risikoverhalten während der Schwangerschaft eine AD(H)S. Ein gestörter Neurotransmitterstoffwechsel (insbesondere Dopamin) besteht. Für eine Diagnose müssen qualifizierte Fachärzte aufgesucht werden. Die Kernmerkmale von Betroffenen deuten häufig auf Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Hyperaktivität, fehlende Selbstregulation oder Impulsivität hin. Die Symptome können jedoch stärker oder schwächer ausgeprägt sein, deshalb gibt es keine einzig wahre Form von AD(H)S. Aktuell wird in drei Haupttypen unterteil - die unaufmerksame Form, die hyperaktive-impulsive Form und die kombinierte Ausprägung. Was jedoch für alle Personen mit einer AD(H)S gilt, ist, dass eine immense Anpassungsleistung bei zeitgleicher Abgrenzung benötigt wird. Ausgestattet mit feinen Antennen für alles was um einen herum passiert, einem grossen Harmoniebedürfnis und Gerechtigkeitssinn bei gleichzeitig hoher Neigung zu Impulsivität wird der Schul- Berufs und Beziehungsalltag zu einer Herausforderung.
AD(H)S bei Jungen und Männern
Eine Tendenz für geschlechterspezifische Unterschiede gibt es - wobei männliche Personen meistens eher nach Aussen gerichtete Symptome zeigen. Jungen präsentieren häufig frühere und auffälligere Symptome, die insbesondere durch eine intensive Bewegungsunruhe, Impulsivität und hohe Ablenkbarkeit auffallen. Organisatorische Schwierigkeiten, Vergesslichkeit, mangelndes Zeitgefühl und unaufgefordertes Dazwischenreden prägen den Schulalltag und später das Erwachsenenleben. Sie werden deshalb oft früher diagnostiziert als ihre weiblichen Pendants. Schlechte Schulleistungen und soziale Schwierigkeiten erschweren die Situation. Professionelle Hilfe wird nötig. Neurofeedback wirkt stabilisierend auf das AD(H)S Gehirn, fördert die Konzentration und reduziert impulsives Verhalten.
AD(H)S bei Mädchen und Frauen
Bei Frauen und Mädchen wird ADH(H)S Häufig unterdiagnostiziert und spät entdeckt - insbesondere bei ADS (ohne Hyperaktivität) - weil das "Masking", verbunden mit Fleiss und einer sehr hohen Anpassungsfähigkeit die AD(H)S Symptomatiken verschleiert. Doch die stark nach Innen gerichtet Rastlosigkeit (z.B. Gedankenkreisen, Selbstkritik) und versteckte Impulsivität bleibt. Egal ob introvertierter Typus oder hyperaktiver, unaufmerksamer Typ - stets aktiv und extrovertiert in einer Dauerschleife unterwegs, oder perfektionistischer Typ, der eine strenge Struktur braucht, - alle kommen schnell an ihre Grenzen. Und das können sie sehr gut verstecken bis es zu einer Erschöpfung kommen kann. Neurofeedback wirkt nachhaltig dagegen, wirkt stabilisierend, fördert die Konzentration und die Entspannungsfähigkeit.
Neurofeedback hilft
ADHS und ADS Gehirne bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zeigen sichtbare Unterschiede in ihrem Gehirnwellenmuster im Vergleich zur Normpopulation. Vor allem ist eine Unteraktivierung bestimmter Gehirnbereiche zu sehen. Dies zeigt sich durch ein vermehrtes Auftreten von langsameren Gehirnwellen, meist im Delta, Theta - und Alphafrequenzband. Diese verhindern, dass die Gehirnströme, die für eine gute Konzentration (Low Beta und Beta Bereich) zuständig sind, nicht genug aktiviert werden. Hier setzt Neurofeedback an und stimuliert sie. Lernschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme, impulsives Verhalten und Angstsymptomatiken werden reduziert. Die Trainingserfolge sind dauerhaft. Eine Neurofeedbacktherapie ist auch mit Medikamenten möglich. Eine kombinierte Biofeedback- und Neurofeedbacktherapie wird individuell für jeden Klienten zusammengestellt.
Neurofeedback sieht sich als Teil eines Multimodalen Therapieansatzes und stabilisiert das AD(H)S Gehirn. Neurofeedback wird ergänzend zu anderen Therapieformen eingesetzt oder auch zur Überbrückung von langen Wartezeiten für AD(H)S Abklärungen oder andere Therapieformen.
PODCAST
Neurofeedback & ADHS
Ein authentischer Podcast mit der Schweizer Psychologin und Neurofeedback Therapeutin Elena Arici, die ihren 20-jährigen Erfahrungsschatz teilt.
Thema Teil 1: AD(H)S im Alltag und wie Neurofeedback bei AD(H)S eingesetzt wird.
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Thema Teil 2: AD(H)S Unterschiede bei Männern, Frauen und Erwachsenen sowie Stärken.
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